Wandel mit Gewalt?: der deutsche Protestantismus und die politisch motivierte Gewaltanwendung in den 1960er und 1970er Jahren

Alexander Christian Widmann thematisiert die Auseinandersetzungen im deutschen Protestantismus der 1960er und 1970er Jahre um Gewalt und gesellschaftlichen Wandel. Die Debatte war ein nicht nur Theologen und Sozialethiker interessierender Gegenstand. Der Autor untersucht die im Kontext von 68, inter...

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Widmann, Alexander Christian (VerfasserIn)
Medienart: Druck Buch
Sprache:Deutsch
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Veröffentlicht: Göttingen [u.a.] Vandenhoeck & Ruprecht 2013
In: Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte / B (56)
Jahr: 2013
Rezensionen:Wandel mit Gewalt? Der deutsche Protestantismus und die politisch motivierte Gewaltanwendung in den 1960er und 1970er Jahren (2015) (Lindemann, Gerhard, 1963 - 2020)
Schriftenreihe/Zeitschrift:Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte / B 56
normierte Schlagwort(-folgen):B Deutschland (Bundesrepublik) / Protestantismus / Politik / Gewalt / Sozialer Wandel / Geschichte 1961-1980
B Gewalt / Legitimation / Politische Theologie / Protestantismus / Ökumenische Bewegung / Geschichte 1961-1980
B Deutschland / Gewalt / Linksprotestantismus / Geschichte 1961-1980
weitere Schlagwörter:B Deutschland <Bundesrepublik>
B Evangelische Kirche
B Protestantism Social aspects (Germany) History 20th century
B Politik
B Deutschland <DDR>
B Social Change (Germany) Religious aspects History 20th century
B Church and the world History 20th century
B Protestantism Political aspects (Germany) History 20th century
B Geschichte 1960-1980
B Protestantismus
B Hochschulschrift
B Church and state (Germany) History 20th century
B Violence (Germany) Religious aspects History 20th century
B Gesellschaft
Online Zugang: Book review (H-Net)
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Rezension
Parallele Ausgabe:Elektronisch
Beschreibung
Zusammenfassung:Alexander Christian Widmann thematisiert die Auseinandersetzungen im deutschen Protestantismus der 1960er und 1970er Jahre um Gewalt und gesellschaftlichen Wandel. Die Debatte war ein nicht nur Theologen und Sozialethiker interessierender Gegenstand. Der Autor untersucht die im Kontext von 68, internationalem Terrorismus und ökumenischem "Antirassismusprogramm"geführten Kontroversen aus kirchen- und kulturgeschichtlicher Sicht. In der "Gewaltfrage", so seine These, konzentrierten sich all jene gesellschaftlichen Konflikte, die mit Bezug auf eine Neuregelung des Verhältnisses von Politik, Staat und Religion im damals geteilten Deutschland geführt wurden. Der Kalte Krieg und der infolge der Entkolonialisierung damit verschränkte Nord-Süd-Gegensatz bildeten einen globalen Diskursrahmen, in dem zunächst die nicht-katholische Ökumene, wenig später auch die von Linksprotestanten mitgetragene Studentenbewegung über die Berechtigung sozialrevolutionärer Gewalt diskutierten. In der Bundesrepublik gewann die Debatte um eine"Theologie der Revolution"an Brisanz, als linksterroristische Gruppen die "Gewaltfrage"zu einem innenpolitischen Thema machten. Angesichts des internationalen Terrorismus kam es aber auch in anderen Ländern zu Polarisierungen hinsichtlich einer ökumenischen Unterstützung linksgerichteter Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt. In den evangelischen Kirchen in der DDR war diese Hilfe ebenso umstritten. Der deutsch-deutsche Gedankenaustausch über das "Antirassismusprogramm"des Ökumenischen Rates der Kirchen machte dabei deutlich, dass die auf Südafrika und den Kampf gegen die Apartheid sowie auf den kirchlichen Widerstand im Nationalsozialismus projizierte Gewaltfrage den deutschen Protestantismus als Ganzes sensibilisierte dies vor dem Hintergrund seiner antirevolutionären Tradition.
Beschreibung:Quellen- und Literaturverz. S. [483] - 561
ISBN:352555771X