Islam- und Muslim:innenfeindlichkeit unter jungen Menschen in Deutschland: Eine Frage der religiösen Selbstverortung?

Der Beitrag untersucht das Verhältnis zwischen (christlicher) Religiosität und Vorurteilen gegenüber Muslim:innen unter jungen Menschen in Deutschland. Dafür wird ein repräsentativer Datensatz von Befragten (N = 2868) im Alter von 14 bis 29 Jahren ausgewertet. Zum einen wird überprüft, inwiefern sic...

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Authors: Janzen, Olga (Author) ; Ahrens, Petra-Angela (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2022
In: Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik
Year: 2022, Volume: 6, Issue: 2, Pages: 463-490
Further subjects:B Attitudes towards democracy
B Religion
B Youth
B Islamophobia
B Teenagers
B Anti-Muslim hatred
B Einstellungen zur Demokratie
B Religiosity
B Authoritarianism
B Muslimfeindlichkeit
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Description
Summary:Der Beitrag untersucht das Verhältnis zwischen (christlicher) Religiosität und Vorurteilen gegenüber Muslim:innen unter jungen Menschen in Deutschland. Dafür wird ein repräsentativer Datensatz von Befragten (N = 2868) im Alter von 14 bis 29 Jahren ausgewertet. Zum einen wird überprüft, inwiefern sich die Effekte verschiedener Dimensionen von Religiosität im Blick auf Islam- und Muslim:innenfeindlichkeit unterscheiden. Zum anderen geht der Beitrag der Frage nach, ob sich vorhandene Effekte als stabil erweisen, wenn weitere Erklärungsfaktoren berücksichtigt werden. Für junge Menschen kann aus den vorliegenden Ergebnissen geschlossen werden, dass Religiosität an sich für die Ausprägungen von Vorurteilen gegenüber Muslim:innen eher eine geringe Rolle spielt. Ein dogmatisches Verständnis von Religion ist hingegen von erheblicher Bedeutung. Der Effekt erhält seinen besonderen Stellenwert dadurch, dass er sich auch unter Berücksichtigung politischer Orientierungen als stabil erweist. Unter diesen ist es die politische Selbstpositionierung, der die höchste Erklärungskraft überhaupt zukommt. In der Gesamtsicht scheint die religiöse Selbstverortung unter jungen Menschen vor allem dann eine Rolle zu spielen, wenn ein dogmatisches Religionsverständnis zugrunde liegt.
This article examines the relationship between (Christian) religiosity and prejudice against Muslims among young people in Germany. For this purpose, a representative data set of respondents (N = 2868) aged 14 to 29 years is analyzed. On the one hand, this article examines the extent to which the effects of various dimensions of religiosity differ with regard to Islamophobia. On the other hand, another important aspect is whether existing effects are proved to be stable when further explanatory factors are taken into account. For young people, it can be concluded from the present results that religiosity in itself plays a rather minor role for the manifestations of prejudice against Muslims. However, a dogmatic understanding of religion is of considerable importance. The effect gains its special significance from the fact that it is proved to be stable even when political orientations are taken into account. Within these, political self-positioning has the highest impact of all. In total, religious orientation among young people seems to play the most important role when there is a dogmatic understanding of religion.
ISSN:2510-1226
Contains:Enthalten in: Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik
Persistent identifiers:DOI: 10.1007/s41682-022-00129-w