Prestige, Prätention, Präsenz: Zu ›Königs- und Fürstengräbern‹ der Roma in Offenbach und Amsterdam

Der Beitrag stellt eine Reihe von zeitgenössischen Grabstätten von Roma (Zagubice, Amsterdam, Offenbach) vor. Alle diese Gräber zeichnen sich sowohl durch eine monumentale Bauweise als auch durch die Verwendung bestimmter Bildelemente aus bzw. heben sich durch diese von den Gräbern der holländischen...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:  
Bibliographische Detailangaben
VerfasserInnen: Frateantonio, Christa 1960- (VerfasserIn) ; Öhlenbach, Melanie (VerfasserIn)
Medienart: Elektronisch/Druck Aufsatz
Sprache:Deutsch
Verfügbarkeit prüfen: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Veröffentlicht: Waxmann 2008
In: Körperinszenierung, Objektsammlung, Monumentalisierung
Jahr: 2008, Seiten: [319]-333
Online Zugang: Volltext (kostenfrei)
Volltext (kostenfrei)
Rechteinformation:InC 1.0
Beschreibung
Zusammenfassung:Der Beitrag stellt eine Reihe von zeitgenössischen Grabstätten von Roma (Zagubice, Amsterdam, Offenbach) vor. Alle diese Gräber zeichnen sich sowohl durch eine monumentale Bauweise als auch durch die Verwendung bestimmter Bildelemente aus bzw. heben sich durch diese von den Gräbern der holländischen/deutschen Umgebung deutlich ab. Dem visuellen Eindruck nach spricht diese Form der Monumentalisierung für die Selbstdarstellung einer Elite, wenn man Maflstäbe des 19. Jahrhunderts oder der Antike zugrunde legt. Durch Methoden der Qualitativen Religions- und Sozialforschung, vor allem Interviews mit Angehörigen der Friedhofsverwaltung und der Roma-Sippen, konnten teilweise Gestaltungskriterien der Grabstätten kulturell, sozial und historisch kontextualisiert werden. Es stellte sich heraus, dass die auffällige Grabgestaltung zumindest aus Sicht der Roma selbst nicht unbedingt elitäre Statusdemonstration ist. Im Unterschied zu deutschen und holländischen Normen lässt sich auch ein aktiver Grabkult an den Roma-Gräbern (Speisen, Trinken und Musik) dokumentieren; die Grabstätten sind auch Ort sozialer Kommunikation, da sich die engeren Sippenangehörigen zu diesem Anlass treffen, aber auch Kommunikation mit dem Toten selbst, mit dem man spricht wie mit einem Lebenden. Die Methode Qualitative Sozialforschung erlaubt somit einen bestenfalls anregenden, weil zur Archäologie praktisch komplementären Zugriff auf Grabmonumente.
ISBN:3830920040
Enthält:Enthalten in: Körperinszenierung, Objektsammlung, Monumentalisierung
Persistent identifiers:DOI: 10.15496/publikation-92998
HDL: 10900/151658