Quo vadis Wohnungspolitik?: Herausforderungen und Antworten am Fallbeispiel Wiens

Die Wiener Wohnungspolitik gilt aufgrund der hohen Bedeutung des sozialen Wohnbaus sowie der Leistbarkeit des Wohnens und der guten Wohnqualität als Erfolgsmodell. Dennoch ist Wohnen in Wien nicht für alle leistbar. Gerade vulnerable Gruppen sind häufig auf das teuerste Wohnungsmarktsegment, nämlich...

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Gutheil-Knopp-Kirchwald, Gerlinde (VerfasserIn)
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
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Veröffentlicht: Aschendorff 2021
In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Jahr: 2021, Band: 62, Seiten: 43-54
normierte Schlagwort(-folgen):B Wien / Wohnungspolitik
RelBib Classification:KBB Deutsches Sprachgebiet
ZC Politik
Online Zugang: Volltext (doi)
Volltext (teilw. kostenfrei)
Beschreibung
Zusammenfassung:Die Wiener Wohnungspolitik gilt aufgrund der hohen Bedeutung des sozialen Wohnbaus sowie der Leistbarkeit des Wohnens und der guten Wohnqualität als Erfolgsmodell. Dennoch ist Wohnen in Wien nicht für alle leistbar. Gerade vulnerable Gruppen sind häufig auf das teuerste Wohnungsmarktsegment, nämlich die befristete private Miete, angewiesen. Gleichzeitig wird in Wien eine Abnahme der sozialräumlichen Mischung beobachtet. Für diese Entwicklung werden zwei Ursachen ausgemacht: Zum einen die zunehmende Finanzialisierung des Wohnungsmarkts, welchezu einer dynamischen Nachfrage- und Preisentwicklung geführt hat, und zum anderen ein Zielkonflikt zwischen dem utilitaristischen und dem sozialen Gerechtigkeitskonzept innerhalb der Wohnungspolitik. "Polis semper reformanda est" lautet das Fazit - Politik muss sich immer erneuern. Es genügt nicht, das wertvolle Erbe eines großen gemeinwohlorientierten Wohnungssektors zu verteidigen. Zusätzlich gilt es, neue Allianzen zu bilden, um die Bedeutungsverschiebung einer Wohnung vom Grundbedürfnis zu einem Finanzprodukt wieder umzukehren und Wohnen für alle zugänglich(er) und leistbar(er) zu machen.
Due to the large share of social housing as well as the high quality and affordability of housing, Vienna's housing policy often is considered as a role model. However, housing in Vienna is not affordable for everyone. Vulnerable groups often are stuck to the most expensive market segment, the private rent with temporary contracts. Also, a decrease in the socio-spatial mix can be observed. Two causes are identified for this development: on the one hand, the financialisation of the housing market, which has led to a dynamic development of demand and prices, and on the other hand, a conflict of goals between the utilitarian and the social justice concept within housing policy. The conclusion reads "Polis semper reformanda est": policy always needs to adapt. It is not enough to defend the valuable heritage of a large de-commodified housing sector. Additionally, new alliances need to be formed to reverse the re-interpretation of Housing from a financial product back to a basic need, and to make housing accessible and affordable for all.
ISSN:2196-6265
Enthält:Enthalten in: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Persistent identifiers:DOI: 10.17879/jcsw-2021-3539