The Russian Orthodoxy and a Conspiracy Theory

Der Beitrag diskutiert in einer Fallstudie den eschatologischen Hintergrund einer prominenten Verschwörungstheorie innerhalb des russisch-orthodoxen Milieus. Die Verschwörungstheorie konzentriert sich auf die Vision des »Weltendes«, das als triumphale Ankunft des Antichristen imaginiert wird, der du...

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Main Author: Šnirelʹman, Viktor Aleksandrovič 1949- (Author)
Format: Electronic Article
Language:English
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Published: Vandenhoeck & Ruprecht [2019]
In: Kirchliche Zeitgeschichte
Year: 2019, Volume: 32, Issue: 1, Pages: 87-101
Standardized Subjects / Keyword chains:B Russia / Orthodox Church / Conspiracy theory / Satanism / Ritual murder
RelBib Classification:AZ New religious movements
KBK Europe (East)
KDF Orthodox Church
Online Access: Volltext (Resolving-System)
Volltext (doi)
Description
Summary:Der Beitrag diskutiert in einer Fallstudie den eschatologischen Hintergrund einer prominenten Verschwörungstheorie innerhalb des russisch-orthodoxen Milieus. Die Verschwörungstheorie konzentriert sich auf die Vision des »Weltendes«, das als triumphale Ankunft des Antichristen imaginiert wird, der durch Juden und Freimaurer unterstützt werden wird. Diese Vorstellung ist die Basis für die Ausbildung von religiösen Stereotypisierungen, die in den Veröffentlichungen zu Tage treten, die von einigen Priestern und konservativen Intellektuellen geteilt werden, wobei eher funktional als attributiv (wurzellos, rationalistisch, liberal, materialistisch, Verrat) argumentiert wird. Tatsächlich werden die Juden dafür verantwortlich gemacht, den Weg für den Antichristen vorzubereiten, der ihr naher Verwandter sei, und dieses Ziel daher als grundlegende Motivation für alle ihre Aktivitäten anzusehen ist. Russland gilt in dieser Perspektive als die letzte Festung der wahren Christenheit, der die biblische Rolle des »Aufhalters« (katechon) zukommt, Satan und dem Antichristen zu widerstehen und diese letztlich aus der Welt zu vertreiben. Die Hauptthemen dieses Diskurses sind: 1. Der »Ritualmord« an dem russischen Zaren, 2. die gegenwärtige Globalisierung, die mit der ökonomischen Digitalisierung einhergeht und angeblich das Zeichen des Satans hervorbringt, 3. der Bau des dritten Tempels. Diese Entwicklungen werden als strategische Aktivitäten von Juden und Freimaurern gedeutet.
ISSN:2196-808X
Contains:Enthalten in: Kirchliche Zeitgeschichte
Persistent identifiers:DOI: 10.13109/kize.2019.32.1.87