Türkei: Islam und Laizismus zwischen Staats-, Politik- und Gesellschaftsinteressen

Mehr als eine Million Menschen protestierten Ende April 2007 in der Türkei gegen die Präsidentschaftsambitionen des amtierenden Außenministers Abdullah Gül von der religiös-konservativen Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP). Sie befürchten im Falle seiner Wahl eine massive Islamisierung von...

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Détails bibliographiques
Auteur principal: Karakas, Cemal 1973- (Auteur)
Type de support: Électronique Livre
Langue:Allemand
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Publié: Frankfurt am Main Hessische Stiftung Friedens- u. Konfliktforschung 2007
Dans: HSFK-Report (2007,1)
Année: 2007
Collection/Revue:HSFK-Report 2007,1
Sujets / Chaînes de mots-clés standardisés:B Türkei / Laïcisme / Histoire
B Islamisation
Sujets non-standardisés:B Islam and state (Turkey)
B Islam and politics (Turkey)
B Secularism (Turkey)
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Description
Résumé:Mehr als eine Million Menschen protestierten Ende April 2007 in der Türkei gegen die Präsidentschaftsambitionen des amtierenden Außenministers Abdullah Gül von der religiös-konservativen Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP). Sie befürchten im Falle seiner Wahl eine massive Islamisierung von Staat, Politik und Gesellschaft, welche das Ende der republikanisch-laizistischen Grundordnung des Landes nach sich ziehen könnte, die Staatsgründer Kemal Atatürk eingeführt hatte. Das kemalistische Militär drohte offen mit Putsch im Falle einer erfolgreichen Wahl Güls. Premierminister Recep Tayyip Erdogan lenkte ein und verkündete Neuwahlen. Damit ist die Krise zwar kurzfristig entschärft, doch folgende Frage bleibt virulent: Welche Rolle soll der Islam in Staat, Politik und Gesellschaft spielen? Das ambivalente Verhältnis von Islam und Laizismus in der Türkei untersucht Cemal Karakas in seinem vorliegenden Report. Dabei analysiert er die De-Säkularisierungsprozesse und die Politisierung des Islams in der Türkei und geht der Frage nach, inwieweit von der regierenden AKP eine Gefahr für die republikanische Grundordnung ausgeht. Karakas kommt zu dem Ergebnis, dass Staat, Politik und Gesellschaft in der Türkei mehrheitlich säkularisiert sind und dass von der AKP keine „islamistische Gefahr“ ausgeht. Vielmehr stellt er fest, dass das kemalistische Laizismusverständnis dogmatisch und undemokratisch ist und plädiert dafür, dieses zu reformieren.
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:gbv:3:5-40644